"Denkt nicht, wir bleiben hier. Wir kommen wieder raus, wir kommen wieder heim", beruhigt die Mutter den neunjährigen Hugo und seine Geschwister. Im März 1943 hat man sie aus München weggeschafft nach Auschwitz-Birkenau, ins "Zigeuner-lager". Mehr als zwei Jahre dauert das Martyrium des Jungen und seiner Familie in verschiedenen Konzentrationslagern. Erst nach Jahrzehnten kann der Sinto Hugo Höllenreiner darüber sprechen.
Anja Tuckermann hat Höllenreiners Geschichte aufgeschrieben, ohne sich...
kommentierend einzumischen, hat sie distanzierend in die dritte Person versetzt und in ihre literarisierende Lebensnacherzählung Bruchstücke von Erinnerungen und Reflexionen als Originalzitate einmontiert. In diesen wird fühlbar, wie quälend es für Höllenreiner war, die Erinnerungen zuzulassen und mitzuteilen. Entstanden ist ein authentisches Zeitzeugnis, schonungslos und beeindruckend, ein tief berührender Text über ein lange beschwiegenes Thema.
"Denkt nicht, wir bleiben hier. Wir kommen wieder raus, wir kommen wieder heim", beruhigt die Mutter den neunjährigen Hugo und seine Geschwister. Im März 1943 hat man sie aus München weggeschafft nach Auschwitz-Birkenau, ins "Zigeuner-lager". Mehr als zwei Jahre dauert das Martyrium des Jungen und seiner Familie in verschiedenen Konzentrationslagern. Erst nach Jahrzehnten kann der Sinto Hugo Höllenreiner darüber sprechen.
Anja Tuckermann hat Höllenreiners Geschichte aufgeschrieben, ohne sich kommentierend einzumischen, hat sie distanzierend in die dritte Person versetzt und in ihre literarisierende Lebensnacherzählung Bruchstücke von Erinnerungen und Reflexionen als Originalzitate einmontiert. In diesen wird fühlbar, wie quälend es für Höllenreiner war, die Erinnerungen zuzulassen und mitzuteilen. Entstanden ist ein authentisches Zeitzeugnis, schonungslos und beeindruckend, ein tief berührender Text über ein lange beschwiegenes Thema.