Der gelbe Vogel
Myron Levoy (Text),
Fred Schmitz (Übersetzung)
Jurybegründung
Die Geschichte spielt im zweiten Weltkrieg. Naomi, ein 12jähriges jüdisches Mädchen, hat den gewaltsamen Tod des Vaters, der ein Mitglied der Widerstandsbewegung in Frankreich war, miterlebt und dadurch schweren seelischen Schaden erlitten. Nun ist Naomi in New York in psychiatrischer Behandlung und bedarf dringend eines gleichaltrigen Spielkameraden. Alan, der im selben Haus wohnt, wird dazu aufgefordert, seiner Glaubensgenossin zu helfen. Er befasst sich anfangs nur zögernd mit...
Ein Hauptanliegen des Autors ist es, darzulegen, dass Hitler viele Opfer hatte - auch unter Menschen wie Naomi, die er nicht unmittelbar vernichten konnte und doch vernichtet hat.
Der Aufbau der Erzählung mit den dramatischen Höhepunkten, der folgerichtig und eigengesetzlich dem unerwarteten Ende zustrebt, ist beispielhaft. Die Schauplätze der Handlung sind hervorragend dargestellt.
Das Buch genügt sowohl literarisch wie pädagogisch höchsten Ansprüchen.
Die Geschichte spielt im zweiten Weltkrieg. Naomi, ein 12jähriges jüdisches Mädchen, hat den gewaltsamen Tod des Vaters, der ein Mitglied der Widerstandsbewegung in Frankreich war, miterlebt und dadurch schweren seelischen Schaden erlitten. Nun ist Naomi in New York in psychiatrischer Behandlung und bedarf dringend eines gleichaltrigen Spielkameraden. Alan, der im selben Haus wohnt, wird dazu aufgefordert, seiner Glaubensgenossin zu helfen. Er befasst sich anfangs nur zögernd mit Naomi, der er seine kostbare Freizeit und sogar die Zuneigung seines besten Freundes opfern muss. In seinen Bemühungen, Naomi aus ihrer Isolation zu locken, entwickelt Alan dann jedoch Phantasie, Einfühlungsvermögen und Verantwortungsgefühl. Eine zarte Freundschaft entsteht. Obgleich Alans Anstrengungen, Naomi zu helfen, durch antisemitische Schulkameraden zunichte gemacht werden und Naomi letztlich nicht zu retten ist, bietet das Buch positive Identifikationsmöglichkeiten für Jugendliche. Durch die eindringliche, lebendige Sprache - in der einfühlsamen Übersetzung getreu wiedergegeben - gelingt es Levoy, die schwierige Entwicklung Alans aufzuzeigen. Dieser vermag es, über seinen Schatten zu springen und die Hilfe für Naomi höher zu stellen als die für ihn doch auch wichtigen Spielregeln seiner Altersgruppe. Er erkennt: Die Welt ist nicht heil, Menschlichkeit ist immer notwendig, doch garantiert sie kein glückliches Ende.
Ein Hauptanliegen des Autors ist es, darzulegen, dass Hitler viele Opfer hatte - auch unter Menschen wie Naomi, die er nicht unmittelbar vernichten konnte und doch vernichtet hat.
Der Aufbau der Erzählung mit den dramatischen Höhepunkten, der folgerichtig und eigengesetzlich dem unerwarteten Ende zustrebt, ist beispielhaft. Die Schauplätze der Handlung sind hervorragend dargestellt.
Das Buch genügt sowohl literarisch wie pädagogisch höchsten Ansprüchen.