Wenn die Untertanen ihrem Wohltäter misstrauen, müssen sie eben überlistet werden. Das Buch gibt die Anekdote um den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. wieder, der die Kartoffeln zum Schein von seinen Langen Kerls bewachen ließ, um die preußischen Bauern von deren Wert zu überzeugen. Auf der Bildebene wird die Geschichte mit Kartoffeldruck-Figuren erzählt, die das Loblied auf die Weisheit des reformerischen Monarchen hin und wieder ironisch konterkarieren.
... Christoph Niemann spielt mit Comic-Elementen, indem er Gedanken und Gefühle seiner Stempeldruckfiguren durch Bildsymbole darstellt: Eine dunkle Gewitterwolke zeigt die Wut des Königs über sein renitentes Volk, auf der nächsten Seite kommt aus der Wolke ein (Geistes-)Blitz, während die Gedankenblase der übertölpelten Bauern durch eine überdimensionale gekrönte Kartoffel ausgefüllt ist. Die Anekdote zielt auf Sinnstiftung durch Vereinfachung ab. Durch die komische Übertreibung dieser Vereinfachungsstrategie vermittelt die Bildgeschichte nicht nur den Inhalt der Anekdote, sondern auch ein Bewusstsein ihrer Fiktionalität. Eine auch schon für Vorschulkinder reizvolle Einladung zur Begegnung mit Geschichte und deren absichtsvoller Inszenierung.
Wenn die Untertanen ihrem Wohltäter misstrauen, müssen sie eben überlistet werden. Das Buch gibt die Anekdote um den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. wieder, der die Kartoffeln zum Schein von seinen Langen Kerls bewachen ließ, um die preußischen Bauern von deren Wert zu überzeugen. Auf der Bildebene wird die Geschichte mit Kartoffeldruck-Figuren erzählt, die das Loblied auf die Weisheit des reformerischen Monarchen hin und wieder ironisch konterkarieren. Christoph Niemann spielt mit Comic-Elementen, indem er Gedanken und Gefühle seiner Stempeldruckfiguren durch Bildsymbole darstellt: Eine dunkle Gewitterwolke zeigt die Wut des Königs über sein renitentes Volk, auf der nächsten Seite kommt aus der Wolke ein (Geistes-)Blitz, während die Gedankenblase der übertölpelten Bauern durch eine überdimensionale gekrönte Kartoffel ausgefüllt ist. Die Anekdote zielt auf Sinnstiftung durch Vereinfachung ab. Durch die komische Übertreibung dieser Vereinfachungsstrategie vermittelt die Bildgeschichte nicht nur den Inhalt der Anekdote, sondern auch ein Bewusstsein ihrer Fiktionalität. Eine auch schon für Vorschulkinder reizvolle Einladung zur Begegnung mit Geschichte und deren absichtsvoller Inszenierung.