Der lange Weg des Lukas B.
Willi Fährmann (Text),
Thomas Fährmann (Illustration)
Jurybegründung
Der alte Friedrich Bienmann, Zimmermann in einem ostpreußischen Dorf, beschließt im Jahre 1870, mit einer Gruppe von Zimmerleuten nach Amerika zu gehen. Er hofft, dort genug Geld zu verdienen, um die Spielschulden seines Sohnes Karl abbezahlen zu können. Sein 14-jähriger Enkel Lukas begleitet ihn. Lukas nimmt auf dem Schiff die Spur seines Vaters auf. Allmählich enthüllt sich ihm dessen Schicksal, das nicht zuletzt auf die Unterdrückung durch den autoritären...
Der alte Friedrich Bienmann, Zimmermann in einem ostpreußischen Dorf, beschließt im Jahre 1870, mit einer Gruppe von Zimmerleuten nach Amerika zu gehen. Er hofft, dort genug Geld zu verdienen, um die Spielschulden seines Sohnes Karl abbezahlen zu können. Sein 14-jähriger Enkel Lukas begleitet ihn. Lukas nimmt auf dem Schiff die Spur seines Vaters auf. Allmählich enthüllt sich ihm dessen Schicksal, das nicht zuletzt auf die Unterdrückung durch den autoritären Bienmann, er hatte seinem Sohn verwehrt, Maler zu werden, zurückzuführen ist. Obgleich „Luke" seinen Vater nicht findet, gelingt es ihm, sich mit ihm zu identifizieren und unbeirrt von den Vorstellungen des Großvaters, seinen eigenen Weg zu gehen. Ein großartiges Zeitbild entsteht vor dem Leser. Eingebunden in eine spannende Handlung sind unzählige historische Informationen und zeitkritische Beobachtungen. In der sorgfältig gezeichneten Nebenfigur eines jungen Lehrers, der wegen seiner politischen Überzeugungen verfolgt wird und deshalb mit nach Amerika geht, verkörpert sich der revolutionäre Geist jener Epoche. Fährmann tritt für Gewaltlosigkeit und für die Gleichberechtigung aller Menschen ein. In Lukas findet der junge Leser eine beispielhafte Identifikationsfigur. Zeitlos und für heutige Leser nachfühlbar ist der Generationskonflikt dargestellt.