Ein rotes Herz, ein blauer Schmetterling
Annika Thor (Text),
Heike Vogel (Illustration),
Angelika Kutsch (Übersetzung)
Jurybegründung
Eigentlich war das mit dem roten Herz eher eine Geste zum Valentinstag, aber nun spüren Alva und Love die aufregenden Gefühle, die mit dem Verliebtsein verbunden sind. Die beiden Neunjährigen erfahren, wie es ist, sich einander anzunähern, um dann doch wieder Fremdheit und Distanz zu fühlen.
Annika Thor erzählt auf fast schwerelose Art einfach, ohne das komplexe Thema zu schmälern. Sie erreicht Unmittelbarkeit durch zurückhaltendes auktoriales...
Eigentlich war das mit dem roten Herz eher eine Geste zum Valentinstag, aber nun spüren Alva und Love die aufregenden Gefühle, die mit dem Verliebtsein verbunden sind. Die beiden Neunjährigen erfahren, wie es ist, sich einander anzunähern, um dann doch wieder Fremdheit und Distanz zu fühlen.
Annika Thor erzählt auf fast schwerelose Art einfach, ohne das komplexe Thema zu schmälern. Sie erreicht Unmittelbarkeit durch zurückhaltendes auktoriales Erzählen, das Raum lässt für die Gedanken und Wünsche der Figuren. Die Verschränkung der unterschiedlichen Gefühle gelingt vor allem durch steten Wechsel zwischen den Perspektiven von Alva und Love - fast leitmotivisch durchziehen die Sätze "hier ist Alva" und "dort ist Love" den Roman. Als die Beziehung in eine Krise gerät, folgen die Perspektivenwechsel immer rascher, auch die Sätze werden knapper. "Hier sind Alva und Love. Zusammen", heißt es am Schluss. Dies spiegelt die Ernsthaftigkeit, in der hier ein großes Thema auf eine poetische Weise behandelt wird.
Personen
© Foto: Cato Lein / Carlsen Verlag
© Mario Steiner
geboren 1941 in Bremerhaven, war mehrere Jahre lang als Büroangestellte tätig, bevor sie zunächst beim Ellermann Verlag in München und später als Lektorin beim Hamburger Oetinger Verlag arbeitete. 1966 erschien ihr erstes Jugendbuch, Der Sommer, der anders war. 1975 erhielt Angelika Kutsch für ihren Roman Man kriegt nichts geschenkt den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises zum Internationalen Jahr der Frau. Gleichzeitig übersetzte sie schon früh Kinderbücher aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen. Seit 2001 lebt sie als freie Übersetzerin überwiegend in Schweden. Insgesamt hat sie rund 400 Kinder- und Jugendbücher ins Deutsche übertragen, darunter Titel von Lieve Baeten, Åke Edwardson, Henning Mankell, Sven Nordqvist, Annika Thor und Mats Wahl. Mit ihren Übersetzungen hat sie erheblich zum Erfolg der schwedischen Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland beigetragen. Derzeit sind mehr als 160 von ihr übersetzte Titel lieferbar. Als Übersetzerin war sie 36 Mal für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und wurde acht Mal mit ihm ausgezeichnet.