Cover: Eisvogelsommer 9783836958417

Eisvogelsommer

Jan de Leeuw (Text),
Rolf Erdorf (Übersetzung)


Gerstenberg Verlag
ISBN: 978-3-8369-5841-7
16,95 € (D)
Originalsprache: Niederländisch
Nominierung 2017, Kategorie: Jugendbuch
Ab 14 Jahren

Jurybegründung

Thomas liebt Orphee, doch der 15-Jährige kommt bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben. Wie kann Liebe den Tod überdauern und dennoch die Hinterbliebenen nicht in ihren Erinnerungen gefangen halten? Darum geht es in diesem kunstvoll geschriebenen Roman, der aus der postumen Ich-Perspektive von Thomas erzählt wird. Die Menschen in seinem Umfeld gehen auf unterschiedliche Weise mit dem Tod und ihrer Trauer um: So verschanzt sich die Mutter in der Küche und bereitet für Thomas immer noch köstliche...
Gerichte zu, während der Vater dieses fehlende Akzeptieren des Verlustes nicht ertragen kann. Thomasʼ Freundin Orphee begeht einen Suizidversuch, weil sie sich nicht von ihm lösen kann.
Raffiniert verknüpft Jan de Leeuw diesen Handlungsstrang mit den Verlusterfahrungen der Eltern, Groß- und Urgroßeltern von Thomas und entwickelt so ein Panorama der Bewältigung von Trauer. Mit der Stimme aus dem „Off“ übernimmt der Autor für seinen Roman eine Erzählform, die aus dem Medium Film bekannt ist. Obwohl Thomasʼ Gefühlswelt offenbart wird, geschieht dies mittels einer sachlichen und distanzierten Erzählweise. Diese Nüchternheit bildet auf der sprachlichen und bildhaften Ebene einen interessanten Kontrast zu der sehr poetischen und an Metaphern reichen Diktion. Rolf Erdorf hat dies gekonnt ins Deutsche übertragen.
 
Thomas liebt Orphee, doch der 15-Jährige kommt bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben. Wie kann Liebe den Tod überdauern und dennoch die Hinterbliebenen nicht in ihren Erinnerungen gefangen halten? Darum geht es in diesem kunstvoll geschriebenen Roman, der aus der postumen Ich-Perspektive von Thomas erzählt wird. Die Menschen in seinem Umfeld gehen auf unterschiedliche Weise mit dem Tod und ihrer Trauer um: So verschanzt sich die Mutter in der Küche und bereitet für Thomas immer noch köstliche Gerichte zu, während der Vater dieses fehlende Akzeptieren des Verlustes nicht ertragen kann. Thomasʼ Freundin Orphee begeht einen Suizidversuch, weil sie sich nicht von ihm lösen kann.
Raffiniert verknüpft Jan de Leeuw diesen Handlungsstrang mit den Verlusterfahrungen der Eltern, Groß- und Urgroßeltern von Thomas und entwickelt so ein Panorama der Bewältigung von Trauer. Mit der Stimme aus dem „Off“ übernimmt der Autor für seinen Roman eine Erzählform, die aus dem Medium Film bekannt ist. Obwohl Thomasʼ Gefühlswelt offenbart wird, geschieht dies mittels einer sachlichen und distanzierten Erzählweise. Diese Nüchternheit bildet auf der sprachlichen und bildhaften Ebene einen interessanten Kontrast zu der sehr poetischen und an Metaphern reichen Diktion. Rolf Erdorf hat dies gekonnt ins Deutsche übertragen.
 
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Personen

Text
geboren 1968 in Aalst/Belgien, arbeitet als Psychologe und freier Schriftsteller in Gent. Seine Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet u.a. mit einer Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Übersetzung
studierte Romanistik, Germanistik und Niederländische Philologie in Bonn, Köln und (West-)Berlin. Seit 1989 ist er hauptberuflicher Übersetzer aus dem Niederländischen mit den Schwerpunkten Kinder- und Jugendliteratur sowie Kunst- und Kulturgeschichte. Insgesamt hat er rund 200 Bilder-, Kinder- und Jugendbücher ins Deutsche übertragen, darunter Titel von Michael de Cock, Jan de Leeuw, Gideon Samson, Marita de Sterck, Leo Timmers, Erna Sassen, Edward van de Vendel, Dolf Verroen und Floortje Zwigtman. Ausgezeichnet wurde er u.a. 2006 und 2016 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis sowie 2005 mit dem Martinus Nijhoff Prijs für sein Gesamtwerk.
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