Krokodil im Nacken
Klaus Kordon (Text)
Jurybegründung
Klaus Kordon beschreibt die Stasi-Haft und die Vergangenheit von Manfred Lenz so, dass wir Leser miterleben, wie Manne zum Manfred wird. Seine Kindheit im Heim und auf der "Insel der Jugend" ist so realistisch dargestellt, dass wir uns heute vorstellen können, wie eine Jugend vor einigen Jahrzehnten jenseits des "Eisernen Vorhangs" ausgesehen hat. Es ist zwar eine Zeit, über die wir Schüler im Geschichtsunterricht hören, zu wenig aber erfahren wir über...
Klaus Kordon beschreibt die Stasi-Haft und die Vergangenheit von Manfred Lenz so, dass wir Leser miterleben, wie Manne zum Manfred wird. Seine Kindheit im Heim und auf der "Insel der Jugend" ist so realistisch dargestellt, dass wir uns heute vorstellen können, wie eine Jugend vor einigen Jahrzehnten jenseits des "Eisernen Vorhangs" ausgesehen hat. Es ist zwar eine Zeit, über die wir Schüler im Geschichtsunterricht hören, zu wenig aber erfahren wir über einzelne Menschen, über das Alltägliche, fernab von Staatsverträgen und Wettrüsten. Genau das hat uns an diesem Buch so sehr gefallen, es geht um Einzelschicksale, um Stasi-Offiziere ebenso wie um Manfred und Hannah. Besonders gelungen finden wir die Beschreibung der Inhaftierung. Es ist unbegreiflich schwer, sich vorzustellen, was ein Mensch in Einzelhaft tut, wie er sich in fast völliger Isolation am Leben hält, wie nahe Resignation und Festklammern an der Hoffnung beieinander liegen. Zusammengefasst: Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch!
Personen
© Anna Meuer
Seit 1980 widmet sich Klaus Kordon hauptberuflich dem Schreiben. Viele seiner Werke wurden in verschiedene Sprachen übersetzt und mit namhaften nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet.