Küss mich
Eine Novelle
Bart Moeyaert (Text),
Mirjam Pressler (Übersetzung)
Jurybegründung
Subtile psychologische Spannung im Gefühlsdickicht Jugendlicher, literarisch konzentriert in Stil und Handlung: Ein Nachmittag im Sommer, eine Anhöhe, ein See, zwei junge Mädchen, zwei Geheimnisse Lena, die unsichere, pummelige, unerfahrene und die falsche Blonde, cool, souverän, wissend. Keine kann ihr Geheimnis preisgeben, ein feines Angst- und Machtspiel beginnt. Dabei haben ihre Geheimnisse mehr miteinander zu tun, als sie selbst ahnen. Der in seiner Dichte packende Text des...
Subtile psychologische Spannung im Gefühlsdickicht Jugendlicher, literarisch konzentriert in Stil und Handlung: Ein Nachmittag im Sommer, eine Anhöhe, ein See, zwei junge Mädchen, zwei Geheimnisse Lena, die unsichere, pummelige, unerfahrene und die falsche Blonde, cool, souverän, wissend. Keine kann ihr Geheimnis preisgeben, ein feines Angst- und Machtspiel beginnt. Dabei haben ihre Geheimnisse mehr miteinander zu tun, als sie selbst ahnen. Der in seiner Dichte packende Text des jungen flämischen Autors bringt die schwülen Sehnsüchte der Pubertät in einer Weise zur Sprache, die sie jeglicher Peinlichkeit entheben.
Personen
© Foto: Diego Franssens
© José Problete
1940 in Darmstadt geboren, studierte Malerei an der Akademie für Bildende Künste in Frankfurt und Sprachen in München und lebte für ein Jahr in einem Kibbuz in Israel. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat heiratete sie und bekam drei Töchter, die sie nach der Scheidung von ihrem ersten Mann alleine großzog. Sie arbeitete in verschiedenen Jobs, unter anderem führte sie ihren eigenen Jeansladen. Schließlich begann sie als freie Autorin und Übersetzerin zu arbeiten. Heute lebt Mirjam Pressler in Landshut bei München.
Bereits für ihren ersten Jugendroman Bitterschokolade wurde sie 1980 mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Seitdem hat sie beinahe 50 Werke für Kinder und Jugendliche verfasst. 1995 erhielt sie für Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen den Deutschen Jugendliteraturpreis sowie den Züricher Kinderbuchpreis. Darauf folgten viele weitere, unter anderem die Carl-Zuckmayer-Medaille für Verdienste um die deutsche Sprache (2001), der Deutsche Bücherpreis für Malka Mai (2002) und der Deutsche Bücherpreis für ihr literarisches Lebenswerk.
1983 bot man ihr die Bearbeitung einer Rohübersetzung aus dem Niederländischen an. Obwohl sie der Sprache, nach eigener Auskunft, bis dahin nicht mächtig gewesen war, machte sie sich mit dem Wörterbuch in der Hand an die Arbeit. Seitdem sie mit ihrer Übersetzung von Anton Quintanas Paviankönig 1985 auf der Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis stand, sind viele weitere Auszeichnungen für ihre Übersetzertätigkeit hinzugekommen. 1986 und 1988 wurde sie als Übersetzerin zusammen mit den Autoren Els Pelgrom und Joke van der Leeuwen ausgezeichnet. 1991 stand sie sogar mit vier von ihr übersetzten Büchern auf der Nominierungsliste. Mirjam Pressler verstarb am 16. Januar 2019 im Alter von 78 Jahren.