Bald 30 Jahre nach Ulrike Meinhofs Tod ist es noch immer ein mutiges Unterfangen, sich dieser Frau, die die Bundesrepublik auf so radikale Weise mit geprägt hat, sachlich und vorurteilslos anzunähern. Alois Prinz gelingt es in dieser Biografie auf bemerkenswert souveräne Weise. Er hat gründlich recherchiert, umfangreiches Quellenmaterial ausgewertet, Zeitzeugen befragt und Schauplätze besucht. In einer unaufgeregten, schnörkellosen Sprache schildert er Meinhofs Leben von der Kindheit im...
Nationalsozialismus bis zum Tod im Gefängnis - den Weg einer christlich und humanistisch geprägten jungen Frau, die eine erfolgreiche politische Journalistin wird und schließlich als RAF-Terroristin und Staatsfeindin endet. Das Ergebnis ist ein abwägendes, zurückhaltendes und dennoch eindringliches Porträt, das zu erklären versucht, ohne zu abschließenden Bewertungen zu kommen. Dabei vermittelt Prinz zugleich einen Eindruck von der Schwierigkeit des Schreibens in einem Genre, das zwischen Dokumentarischem und Erzählerischem changiert, werden doch die Konturen seines Gegenstandes mit dem Fortschreiten der Geschehnisse immer undeutlicher und weniger erkennbar.
Auch weil die Erschütterungen dieser Epoche der jüngeren deutschen Geschichte bis in unsere Zeit wirken, ist dies ein wichtiges und aktuelles Buch.
Bald 30 Jahre nach Ulrike Meinhofs Tod ist es noch immer ein mutiges Unterfangen, sich dieser Frau, die die Bundesrepublik auf so radikale Weise mit geprägt hat, sachlich und vorurteilslos anzunähern. Alois Prinz gelingt es in dieser Biografie auf bemerkenswert souveräne Weise. Er hat gründlich recherchiert, umfangreiches Quellenmaterial ausgewertet, Zeitzeugen befragt und Schauplätze besucht. In einer unaufgeregten, schnörkellosen Sprache schildert er Meinhofs Leben von der Kindheit im Nationalsozialismus bis zum Tod im Gefängnis - den Weg einer christlich und humanistisch geprägten jungen Frau, die eine erfolgreiche politische Journalistin wird und schließlich als RAF-Terroristin und Staatsfeindin endet. Das Ergebnis ist ein abwägendes, zurückhaltendes und dennoch eindringliches Porträt, das zu erklären versucht, ohne zu abschließenden Bewertungen zu kommen. Dabei vermittelt Prinz zugleich einen Eindruck von der Schwierigkeit des Schreibens in einem Genre, das zwischen Dokumentarischem und Erzählerischem changiert, werden doch die Konturen seines Gegenstandes mit dem Fortschreiten der Geschehnisse immer undeutlicher und weniger erkennbar.
Auch weil die Erschütterungen dieser Epoche der jüngeren deutschen Geschichte bis in unsere Zeit wirken, ist dies ein wichtiges und aktuelles Buch.