Cover: Malka Mai 9784407808797

Malka Mai


Beltz & Gelberg
ISBN: 978-440780879-7
14,90 € (D)
Originalsprache: Deutsch
Nominierung 2002, Kategorie: Jugendbuch
Ab 12 Jahren
Nominierung Jugendbuch

Jurybegründung

Im September 1943 beginnen die Deutschen im besetzten Polen auch an der ungarischen Grenze mit der Deportation der jüdischen Bevölkerung. Die Ärztin Hanna Mai versucht mit ihren Töchtern nach Ungarn zu fliehen, muss aber schon bald die 8-jährige Malka krank bei einem ungarischen Bauern zurücklassen. Malka wird nach kurzer Zeit alleine ausgesetzt, kehrt nach Polen zurück, irrt durch verschiedene polnische Ghettos und muss dort immer wieder miterleben, wie alle ihr vertrauten Menschen deportiert werden....
Hanna Mai versucht ihre Tochter wiederzufinden, Malka aber verdrängt die Mutter zunehmend aus ihrem Bewusstsein. Mirjam Pressler erzählt auf ebenso kunstvolle wie einzigartige Weise vom fortschreitenden Identitätsverlust eines Kindes, das auf die Schrecken der Verfolgung nur mit Vergessen reagieren kann. Dass die psychischen Folgen der Schoah gerade für die betroffenen Kinder oftmals nicht weniger schlimm waren als die äußeren Ereignisse, wird in Mirjam Presslers Romam "Malka Mai" eindrucksvoll dargestellt.
Im September 1943 beginnen die Deutschen im besetzten Polen auch an der ungarischen Grenze mit der Deportation der jüdischen Bevölkerung. Die Ärztin Hanna Mai versucht mit ihren Töchtern nach Ungarn zu fliehen, muss aber schon bald die 8-jährige Malka krank bei einem ungarischen Bauern zurücklassen. Malka wird nach kurzer Zeit alleine ausgesetzt, kehrt nach Polen zurück, irrt durch verschiedene polnische Ghettos und muss dort immer wieder miterleben, wie alle ihr vertrauten Menschen deportiert werden. Hanna Mai versucht ihre Tochter wiederzufinden, Malka aber verdrängt die Mutter zunehmend aus ihrem Bewusstsein. Mirjam Pressler erzählt auf ebenso kunstvolle wie einzigartige Weise vom fortschreitenden Identitätsverlust eines Kindes, das auf die Schrecken der Verfolgung nur mit Vergessen reagieren kann. Dass die psychischen Folgen der Schoah gerade für die betroffenen Kinder oftmals nicht weniger schlimm waren als die äußeren Ereignisse, wird in Mirjam Presslers Romam "Malka Mai" eindrucksvoll dargestellt.
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Personen

Text

1940 in Darmstadt geboren, studierte Malerei an der Akademie für Bildende Künste in Frankfurt und Sprachen in München und lebte für ein Jahr in einem Kibbuz in Israel. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat heiratete sie und bekam drei Töchter, die sie nach der Scheidung von ihrem ersten Mann alleine großzog. Sie arbeitete in verschiedenen Jobs, unter anderem führte sie ihren eigenen Jeansladen. Schließlich begann sie als freie Autorin und Übersetzerin zu arbeiten. Heute lebt Mirjam Pressler in Landshut bei München.

Bereits für ihren ersten Jugendroman Bitterschokolade wurde sie 1980 mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Seitdem hat sie beinahe 50 Werke für Kinder und Jugendliche verfasst. 1995 erhielt sie für Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen den Deutschen Jugendliteraturpreis sowie den Züricher Kinderbuchpreis. Darauf folgten viele weitere, unter anderem die Carl-Zuckmayer-Medaille für Verdienste um die deutsche Sprache (2001), der Deutsche Bücherpreis für Malka Mai (2002) und der Deutsche Bücherpreis für ihr literarisches Lebenswerk.

1983 bot man ihr die Bearbeitung einer Rohübersetzung aus dem Niederländischen an. Obwohl sie der Sprache, nach eigener Auskunft, bis dahin nicht mächtig gewesen war, machte sie sich mit dem Wörterbuch in der Hand an die Arbeit. Seitdem sie mit ihrer Übersetzung von Anton Quintanas Paviankönig 1985 auf der Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis stand, sind viele weitere Auszeichnungen für ihre Übersetzertätigkeit hinzugekommen. 1986 und 1988 wurde sie als Übersetzerin zusammen mit den Autoren Els Pelgrom und Joke van der Leeuwen ausgezeichnet. 1991 stand sie sogar mit vier von ihr übersetzten Büchern auf der Nominierungsliste. Mirjam Pressler verstarb am 16. Januar 2019 im Alter von 78 Jahren.

 

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