Cover: Momo oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind,  9783522119405

Momo oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind,

das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte. Ein Märchen-Roman

Michael Ende (Text),
Michael Ende (Illustration)


Thienemann Verlag
ISBN: 978-352211940-5
0,00 € (D)
Originalsprache: Deutsch
Preisträger 1974, Kategorie: Jugendbuch
Preisträger Jugendbuch

Jurybegründung

In diesem Märchen-Roman werden junge Menschen und Kinder, die heute wie Momos Freunde unter dem Gehetztsein leiden, in phantastischer Form ermutigt. Doch sie werden auch motiviert, aus dieser Ermutigung heraus das in der Dichtung Erfahrene in die Wirklichkeit umzudenken, die Zeit ernst zu nehmen und sinnvoll zu leben - zur Freude für sich selbst und andere. Das Buch entwirft eine "soziale Utopie", beinhaltet dabei aber alle Chancen, die von lebensbejahenden Phantasieentwürfen...

der Künstler ausgehen können. Er fordert junge Leser verschiedener Altersstufen zur Auseinandersetzung und Überprüfung des "Zeitbildes" auf.

Dies ist ein Buch aus einer Hand: der Autor schrieb es und besorgte die Gesamtausstattung. Farben-, Gestalt- und Umweltzeichnungen entsprechen seiner Phantasie und erzählerischen Konzeption. Der Form nach ist das Buch eine Märchendichtung, sein Gehalt jedoch, der vergleichbar ist mit epischen Werken der Romantik, hat ein zentrales menschliches Problem zum Inhalt, das in der Gegenwart besonders aktuell ist: die Zeit, die Lebenszeit des einzelnen und wie er sie verbringt, ausfüllt, anwendet und heute verteidigen sollte gegenüber den Ansprüchen aus übersteigertem sinn- und wertverwirrenden Tätigkeits-, Erfolgs-, Konsum- und Entfremdungs-Verhalten.

Das Mädchen Momo in der Stadt, in der immer mehr Menschen jenem Sog erliegen und in Unfrieden geraten, nimmt den Kampf auf gegen die raffiniert agierende Organisation der "Zeitdiebe", in deren Charakterisierung der Autor deutlich gesellschaftskritisch verfährt und damit den Leser zur Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen herausfordert. Im Märchengefüge erhält Momo Hilfe von einer "außerzeitlichen" Person, dem Meister Hora, und es gelingt, den Menschen die freie Verfügung über ihre Zeit zurückzugeben.

Zu Recht bietet sich für diesen Märchen-Roman der Begriff der "sozialen Utopie" an - er gibt Anreize für Änderungen im eigenen Verhalten und für die Änderung realer Verhältnisse, wie sie stets von ermutigenden Phantasieentwürfen der Dichter und Maler ausgegangen sind. Michael Endes Märchen-Roman, der auch Passagen abenteuerlicher und detektivischer Spannung enthält und wie mit leisem, weisem Humor erzählt wirkt, lädt junge Leser der verschiedensten Altersstufen und Temperamente und ebenso Erwachsene ein zur Auseinandersetzung mit dem Gegenwartsproblem "Zeit" und zur Überprüfung des gegenwärtigen "Zeitbildes", das von dem Satze "Zeit ist Geld" weitgehend bestimmt ist und dringend der Änderung bedarf.

In diesem Märchen-Roman werden junge Menschen und Kinder, die heute wie Momos Freunde unter dem Gehetztsein leiden, in phantastischer Form ermutigt. Doch sie werden auch motiviert, aus dieser Ermutigung heraus das in der Dichtung Erfahrene in die Wirklichkeit umzudenken, die Zeit ernst zu nehmen und sinnvoll zu leben - zur Freude für sich selbst und andere. Das Buch entwirft eine "soziale Utopie", beinhaltet dabei aber alle Chancen, die von lebensbejahenden Phantasieentwürfen der Künstler ausgehen können. Er fordert junge Leser verschiedener Altersstufen zur Auseinandersetzung und Überprüfung des "Zeitbildes" auf.

Dies ist ein Buch aus einer Hand: der Autor schrieb es und besorgte die Gesamtausstattung. Farben-, Gestalt- und Umweltzeichnungen entsprechen seiner Phantasie und erzählerischen Konzeption. Der Form nach ist das Buch eine Märchendichtung, sein Gehalt jedoch, der vergleichbar ist mit epischen Werken der Romantik, hat ein zentrales menschliches Problem zum Inhalt, das in der Gegenwart besonders aktuell ist: die Zeit, die Lebenszeit des einzelnen und wie er sie verbringt, ausfüllt, anwendet und heute verteidigen sollte gegenüber den Ansprüchen aus übersteigertem sinn- und wertverwirrenden Tätigkeits-, Erfolgs-, Konsum- und Entfremdungs-Verhalten.

Das Mädchen Momo in der Stadt, in der immer mehr Menschen jenem Sog erliegen und in Unfrieden geraten, nimmt den Kampf auf gegen die raffiniert agierende Organisation der "Zeitdiebe", in deren Charakterisierung der Autor deutlich gesellschaftskritisch verfährt und damit den Leser zur Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen herausfordert. Im Märchengefüge erhält Momo Hilfe von einer "außerzeitlichen" Person, dem Meister Hora, und es gelingt, den Menschen die freie Verfügung über ihre Zeit zurückzugeben.

Zu Recht bietet sich für diesen Märchen-Roman der Begriff der "sozialen Utopie" an - er gibt Anreize für Änderungen im eigenen Verhalten und für die Änderung realer Verhältnisse, wie sie stets von ermutigenden Phantasieentwürfen der Dichter und Maler ausgegangen sind. Michael Endes Märchen-Roman, der auch Passagen abenteuerlicher und detektivischer Spannung enthält und wie mit leisem, weisem Humor erzählt wirkt, lädt junge Leser der verschiedensten Altersstufen und Temperamente und ebenso Erwachsene ein zur Auseinandersetzung mit dem Gegenwartsproblem "Zeit" und zur Überprüfung des gegenwärtigen "Zeitbildes", das von dem Satze "Zeit ist Geld" weitgehend bestimmt ist und dringend der Änderung bedarf.

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Personen

Illustration & Text

Michael Ende (1929-1995) wurde in Garmisch als Sohn des surrealistischen Maler Edgar Ende geboren. Nach Besuch des humanistischen Gymnasiums, der Waldorfschule und der Otto-Falckenberg-Schule wurde er Schauspieler und freier Schriftsteller. Neben Kinder- und Jugendbüchern schrieb er auch Bilderbuchtexte und Bücher für Erwachsene, verfasste Theaterstücke und Gedichte. Viele seiner Bücher wurden verfilmt und für Funk, Fernsehen und Theater bearbeitet.

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