Das mit dem Schicksal ist sowieso völlig frustrierend, weil man nichts daran ändern kann“, meint die 15-jährige Doria. Doch dass das Leben sehr wohl auch PARADIESISCHE AUSSICHTEN birgt, das zu erzählen gelingt Faïza Guène. Sie wurde 1985 geboren – in dem Jahr, in dem der Kinofilm TEE IM HAREM DES ARCHIMEDES die berüchtigten Banlieus von Paris über die Grenzen von Frankreich hinaus berühmt machte. 20 Jahre später wählt die Autorin den...
selben Schauplatz für ihre Erzählung. Sie fokussiert ihren Blick auf die Lebenswirklichkeit einer marokkanischen Immigrantenfamilie. Wie „short cuts“ erscheinen die kurzen Kapitel, in denen die Ich-Erzählerin ihren Mikrokosmos kartografiert. Die heranwachsende Heldin besticht nicht allein durch ihre lakonisch-ironischen Kommentare, sondern auch durch den punktgenauen Blick auf die sozialen Lebensumstände. Während uns die medialen Bilder der brennenden Autos und der eingeworfenen Schaufensterscheiben aus Frankreich noch deutlich im Gedächtnis sind, liefert Guènes Text den Bodensatz hierzu. In der meisterlichen und zeitgemäßen Übersetzung von Anja Nattefort zeigt das Buch das beeindrukkende Porträt einer Generation.
Das mit dem Schicksal ist sowieso völlig frustrierend, weil man nichts daran ändern kann“, meint die 15-jährige Doria. Doch dass das Leben sehr wohl auch PARADIESISCHE AUSSICHTEN birgt, das zu erzählen gelingt Faïza Guène. Sie wurde 1985 geboren – in dem Jahr, in dem der Kinofilm TEE IM HAREM DES ARCHIMEDES die berüchtigten Banlieus von Paris über die Grenzen von Frankreich hinaus berühmt machte. 20 Jahre später wählt die Autorin den selben Schauplatz für ihre Erzählung. Sie fokussiert ihren Blick auf die Lebenswirklichkeit einer marokkanischen Immigrantenfamilie. Wie „short cuts“ erscheinen die kurzen Kapitel, in denen die Ich-Erzählerin ihren Mikrokosmos kartografiert. Die heranwachsende Heldin besticht nicht allein durch ihre lakonisch-ironischen Kommentare, sondern auch durch den punktgenauen Blick auf die sozialen Lebensumstände. Während uns die medialen Bilder der brennenden Autos und der eingeworfenen Schaufensterscheiben aus Frankreich noch deutlich im Gedächtnis sind, liefert Guènes Text den Bodensatz hierzu. In der meisterlichen und zeitgemäßen Übersetzung von Anja Nattefort zeigt das Buch das beeindrukkende Porträt einer Generation.