Was, wenn es nur so aussieht, als wäre ich da?
Oscar Brenifier (Text),
Jacques Després (Illustration),
Norbert Bolz (Übersetzung)
Jurybegründung
Verstand und Gefühl? Das Ich und das Andere? Geist und Körper? Gegensätze ziehen Philosophen an. Dieses in jeder Hinsicht außergewöhnliche Buch führt junge Leser in die klassische Denkfigur der Philosophie ein. Dazu erklärt Brenifier zunächst diese Art des Philosophierens, um sie dann anhand von grundlegenden Gegensatzpaaren auszuführen. Man spürt die große Erfahrung des Autors, die Wissenschaft vom Denken einem breiten Publikum zu vermitteln und...
Dem Text steht das Bild an der Seite. Und erst durch die Einheit von Erläuterungen und Illustration werden zentrale philosophische Grundeinsichten vermittelt. Die digital erstellten, aber wie fotografiert wirkenden Szenen mit den comic-artigen Figuren lassen Jacques Després’ Herkunft aus dem Animationsfilm erkennen. Seine kleinen Kerle in Ganzkörperanzügen und flächiger, stilisierter Ausführung illustrieren und veranschaulichen nicht nur, sondern vermitteln dem Leser weitere interessante und überraschende Erkenntnisse. Die Abbildung zu „Freiheit und Notwendigkeit“ beispielsweise zeigt einen Goldfisch, der sich die Freiheit genommen hat, sein Glasbecken zu verlassen. – Frei ist er zwar nun, aber nicht lebensfähig, weil er an der Luft nicht atmen kann. So wird Kindern nicht nur deutlich, dass Notwendigkeiten die Freiheit einschränken können, sondern sie fühlen sich angeregt, selbst weiterzudenken. Ähnlich geht es dem Betrachter mit der Illustration zur Frage „Zeigt sich das Sein immer in der Erscheinung?“ Denn er blickt auf ein Knopfaugenmännchen in Superman-Montur: Ist sie Maskerade, also Schein? Oder Ausdruck seines Seins? Was eigentlich ist Sein im Vergleich zum Schein?
Innovative Illustrationen und gekonnte Texte zu einem wichtigen Sach-Thema machen Was, wenn es nur so aussieht, als wäre ich da? zu einem Unikat auf dem Sachbuchmarkt. Klar strukturiert behandelt es die wichtigen Fragen der Philosophie und gibt Antworten, die über Lernwissen weit hinausgehen. Es plädiert für eine Denkkultur, die in einer an Informationen und Fakten überreichen Welt auf eine Tiefe setzt, die nur aus der „Langsamkeit“ analogen Denkens heraus entstehen kann.
Über eine gekonnte Mehrfachadressierung werden Leser ganz unterschiedlichen Alters jeweils entsprechend ihres Erfahrungshorizonts zum Philosophieren gebracht und zum Weiterphilosophieren angeregt: Ich denke, also fühle ich auch!
Verstand und Gefühl? Das Ich und das Andere? Geist und Körper? Gegensätze ziehen Philosophen an. Dieses in jeder Hinsicht außergewöhnliche Buch führt junge Leser in die klassische Denkfigur der Philosophie ein. Dazu erklärt Brenifier zunächst diese Art des Philosophierens, um sie dann anhand von grundlegenden Gegensatzpaaren auszuführen. Man spürt die große Erfahrung des Autors, die Wissenschaft vom Denken einem breiten Publikum zu vermitteln und Dilettantismus in seinem wohl verstandenen Sinne zu kultivieren. Norbert Bolz hat den französischen Text in einer überzeugenden Balance von Einfachheit und Anspruch übersetzt.
Dem Text steht das Bild an der Seite. Und erst durch die Einheit von Erläuterungen und Illustration werden zentrale philosophische Grundeinsichten vermittelt. Die digital erstellten, aber wie fotografiert wirkenden Szenen mit den comic-artigen Figuren lassen Jacques Després’ Herkunft aus dem Animationsfilm erkennen. Seine kleinen Kerle in Ganzkörperanzügen und flächiger, stilisierter Ausführung illustrieren und veranschaulichen nicht nur, sondern vermitteln dem Leser weitere interessante und überraschende Erkenntnisse. Die Abbildung zu „Freiheit und Notwendigkeit“ beispielsweise zeigt einen Goldfisch, der sich die Freiheit genommen hat, sein Glasbecken zu verlassen. – Frei ist er zwar nun, aber nicht lebensfähig, weil er an der Luft nicht atmen kann. So wird Kindern nicht nur deutlich, dass Notwendigkeiten die Freiheit einschränken können, sondern sie fühlen sich angeregt, selbst weiterzudenken. Ähnlich geht es dem Betrachter mit der Illustration zur Frage „Zeigt sich das Sein immer in der Erscheinung?“ Denn er blickt auf ein Knopfaugenmännchen in Superman-Montur: Ist sie Maskerade, also Schein? Oder Ausdruck seines Seins? Was eigentlich ist Sein im Vergleich zum Schein?
Innovative Illustrationen und gekonnte Texte zu einem wichtigen Sach-Thema machen Was, wenn es nur so aussieht, als wäre ich da? zu einem Unikat auf dem Sachbuchmarkt. Klar strukturiert behandelt es die wichtigen Fragen der Philosophie und gibt Antworten, die über Lernwissen weit hinausgehen. Es plädiert für eine Denkkultur, die in einer an Informationen und Fakten überreichen Welt auf eine Tiefe setzt, die nur aus der „Langsamkeit“ analogen Denkens heraus entstehen kann.
Über eine gekonnte Mehrfachadressierung werden Leser ganz unterschiedlichen Alters jeweils entsprechend ihres Erfahrungshorizonts zum Philosophieren gebracht und zum Weiterphilosophieren angeregt: Ich denke, also fühle ich auch!
Personen
© Foto: Nathan Jeunesse
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