Wolf
Saša Stanišić (Text),
Regina Kehn (Illustration)
Jurybegründung
Obwohl der junge Ich-Erzähler ungern in der Natur ist, muss er in den Ferien ins Waldcamp. Er ist still. Ein Außenseiter. Mit im Camp ist Jörg. Seine etwas nerdige Begeisterung für Natur trägt ihm in der Gruppe eine Form der Ausgrenzung ein, die mit Gleichgültigkeit nichts zu tun hat. Was Jörg erleben muss, ist brutales Mobbing. Beschämt beobachtet der Erzähler seine eigene Erleichterung darüber, nicht selbst das Opfer zu sein....
Aus der Perspektive eines Zuschauenden, der Mobbing geschehen lässt, ohne einzuschreiten, entfaltet Saša Stanišić ein ebenso spannendes wie bedrückendes Geschehen. Mit alltagsnaher Erzählsprache, die trotz des Themas bestechend komisch und wortwitzig ist, werden die Leser:innen nah herangeführt an Fragen danach, was eigentlich zu Mobbing führt. Autor und Erzählfigur erweisen sich als scharfe Beobachter des Sozialen: Das vollständige Versagen des pädagogischen Personals wird genauso erfahrbar gemacht wie die aus dem Nichtstun resultierende Scham. Regina Kehns scharf konturierte Illustrationen in Schwarz-Gelb lassen ein vielschichtiges Text-Bild-Geflecht entstehen und geben Impulse zum Nach- und Weiterdenken.
Zu dieser Nominierung hat der JuLe-Leseclubs aus Weimar einen Buchtrailer produziert.
Obwohl der junge Ich-Erzähler ungern in der Natur ist, muss er in den Ferien ins Waldcamp. Er ist still. Ein Außenseiter. Mit im Camp ist Jörg. Seine etwas nerdige Begeisterung für Natur trägt ihm in der Gruppe eine Form der Ausgrenzung ein, die mit Gleichgültigkeit nichts zu tun hat. Was Jörg erleben muss, ist brutales Mobbing. Beschämt beobachtet der Erzähler seine eigene Erleichterung darüber, nicht selbst das Opfer zu sein. Verschont zu bleiben. Nur zögerlich verlässt er seine Beobachterrolle. Ein Wolf, der ihm in variantenreichen Träumen begegnet, setzt seinen inneren Konflikt metaphorisch kraftvoll ins Bild.
Aus der Perspektive eines Zuschauenden, der Mobbing geschehen lässt, ohne einzuschreiten, entfaltet Saša Stanišić ein ebenso spannendes wie bedrückendes Geschehen. Mit alltagsnaher Erzählsprache, die trotz des Themas bestechend komisch und wortwitzig ist, werden die Leser:innen nah herangeführt an Fragen danach, was eigentlich zu Mobbing führt. Autor und Erzählfigur erweisen sich als scharfe Beobachter des Sozialen: Das vollständige Versagen des pädagogischen Personals wird genauso erfahrbar gemacht wie die aus dem Nichtstun resultierende Scham. Regina Kehns scharf konturierte Illustrationen in Schwarz-Gelb lassen ein vielschichtiges Text-Bild-Geflecht entstehen und geben Impulse zum Nach- und Weiterdenken.
Zu dieser Nominierung hat der JuLe-Leseclubs aus Weimar einen Buchtrailer produziert.
Personen
© Katja Sämann
wurde 1978 in Jugoslawien geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Seine Bücher wurden in über dreißig Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Er wohnt und arbeitet in Hamburg.
© Anja Jung
wurde 1962 in Hamburg geboren und studierte an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg Illustration. Seit 1988 ist sie als freiberufliche Illustratorin tätig und wurde für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.