Astrid Bührle-Gallet

Personenfoto: Astrid Bührle-Gallet

studierte Französisch und Kunsterziehung. 2006 kam sie als Deutschlektorin nach Lyon/Frankreich und unterrichtete dort an mehreren Hochschulen. Heute ist sie Literaturübersetzerin und Malerin.

Jurybegründung

Astrid Bührle-Gallet hat mit ihrer Übersetzung der preisgekrönten Novelle Que sur toi se lamente le Tigre von Emilienne Malfatto einen klugen und sprachlich überzeugenden Text vorgelegt. Der Debütroman der französischen Autorin und Journalistin erzählt die Geschichte einer unehelich schwanger gewordenen jungen Frau im Irak. Die Übersetzung Möge der Tigris um dich weinen besticht durch ihre schlichte, aber gleichzeitig poetische Sprache, die unterschiedlichen Stimmen Gehör verschafft und dabei immer wieder das Gilgamesch-Epos anklingen lässt. Gemeinsam nähern sich diese Stimmen, oftmals mit respektvoller Distanz, einem Familiendrama an, das auch eine Geschichte des ländlich geprägten Iraks ist. Der klaren, bisweilen einfach anmutenden Sprache gelingt ein kluger Brückenschlag zwischen der Treue zum Ausgangstext und der Kreativität der deutschen Fassung. Übersetzung, dies zeigt Astrid Bührle-Gallet in diesem Buch auf eindrucksvolle Weise, ist eine Annäherung an das Original, eine Setzung, die zwischen sprachlichen Ähnlichkeiten und Unterschieden zu vermitteln hat. Es sind die kleinen, fast unscheinbaren Bedeutungsverschiebungen und Sprachspiele, aus denen diese Übersetzung ihre Kraft bezieht.

Auszeichnung des Jugendliteraturpreises

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