
Elektrizität und Himmelsfische
Andrej Bulbenko (Text),
Marta Kajdanowskaja (Text),
Henriette Reisner (Übersetzung),
Olga Radetzkaja (Übersetzung)

Jurybegründung
Eine Fluchtgeschichte auf 14 Zetteln. Was einem grüblerischen Schriftsteller in einem trostlosen Motel an der Grenze eines nicht näher benannten Kriegsgebiets von der 14-jährigen Marzia übergeben wird, sind Fluchtnotizen, die sie auf die Blätter der Bauanleitung eines Bettes gekritzelt hat. Seit Tagen irrt sie mit ihrer Familie in einem vollgepackten Auto durch die Gegend – auf der Flucht vor den Angriffen und immer im Kreis. Im Versuch, die...
Der Schriftsteller, er ist der Zweitautor des Buches, entschließt sich zur Veröffentlichung und mithin dazu, Marzias Stimme und ihr Leid in die Welt zu tragen. Die Notizen basieren auf realen Ereignissen und fügen sich zu einer Road Novel, die mit großer Wortkunst und scharfem Sinn für Skurriles und Absurdes tief bewegt und erschüttert. Die Übersetzerinnen wahren überzeugend den sprunghaft spitzen Jugendton der zum Entstehungszeitpunkt 15-jährigen Autorin.
Eine Fluchtgeschichte auf 14 Zetteln. Was einem grüblerischen Schriftsteller in einem trostlosen Motel an der Grenze eines nicht näher benannten Kriegsgebiets von der 14-jährigen Marzia übergeben wird, sind Fluchtnotizen, die sie auf die Blätter der Bauanleitung eines Bettes gekritzelt hat. Seit Tagen irrt sie mit ihrer Familie in einem vollgepackten Auto durch die Gegend – auf der Flucht vor den Angriffen und immer im Kreis. Im Versuch, die Grenze zu erreichen, kommen die sechs Flüchtenden stets aufs Neue beim Motel "Ruhebank" an. Schließlich aber wartet der Schriftsteller vergeblich. Nach einer Woche ohne Lebenszeichen folgt er Marzias Anweisung, ihre Notizen zu lesen. Diese erzählen von den Zumutungen der Flucht. Von Gewalt, Not und Willkür und davon, was Unsicherheit, Perspektivlosigkeit und viel zu große Enge mit einer jugendlichen Seele machen.
Der Schriftsteller, er ist der Zweitautor des Buches, entschließt sich zur Veröffentlichung und mithin dazu, Marzias Stimme und ihr Leid in die Welt zu tragen. Die Notizen basieren auf realen Ereignissen und fügen sich zu einer Road Novel, die mit großer Wortkunst und scharfem Sinn für Skurriles und Absurdes tief bewegt und erschüttert. Die Übersetzerinnen wahren überzeugend den sprunghaft spitzen Jugendton der zum Entstehungszeitpunkt 15-jährigen Autorin.
Personen
ist das Pseudonym eines etablierten ukrainischen russisch schreibenden Autors. Marta Kajdanowskaja ist das Pseudonym einer Schülerin, die während der Zusammenarbeit 15 Jahre alt war. Für sie ist es das literarische Debüt. Beide verbindet eine Fluchterfahrung, das Entsetzen über den Krieg in der Ukraine und der gemeinsame Wunsch, den Leser:innen das Leid der Zivilbevölkerung, insbesondere der Kinder, näherzubringen.
ist das Pseudonym einer Schülerin, die während der Zusammenarbeit mit Andrej Bulbenko 15 Jahre alt war. Für sie ist es das literarische Debüt. Bulbenko ist das Pseudonym eines etablierten ukrainischen russisch schreibenden Autors. Beide verbindet eine Fluchterfahrung, das Entsetzen über den Krieg in der Ukraine und der gemeinsame Wunsch, den Leser:innen das Leid der Zivilbevölkerung, insbesondere der Kinder, näherzubringen.
© Ebba D. Drolshagen
ist Autorin, Übersetzerin und seit 2008 Redakteurin der Zeitschrift Osteuropa. Radetzkaja übersetzt vorwiegend aus dem Russischen. So übertrug sie u. a. Werke von Lew Tolstoi, Julius Margolin, Vladimir Sorokin, Evgenij Vodolazkin und Maria Stepanova ins Deutsche.
© Sebastian Drewlo
studierte Slawistik und Neuere deutsche Literatur in Berlin und Moskau. An der LMU München forschte sie zum sowjetischen Animationsfilm und absolvierte den Master "Literarisches Übersetzen". Sie übersetzt Lyrik und Prosa aus dem Russischen und lebt in Berlin.