Kannst du pfeifen, Johanna
Ulf Stark (Text),
Anna Höglund (Illustration),
Birgitta Kicherer (Übersetzung)
Jurybegründung
Wie ungerecht das Leben sein kann! Der siebenjährige Berra bekommt es deutlich zu spüren. Sein Freund Ulf unterbricht ihr gemeinsames Spiel, springt von der Wippe und läuft nach Hause, weil er zum Geburtstagskaffee bei seinem Großvater eingeladen ist. Berra ist ein Junge ohne Opa. Ulf hat von den Vorzügen eines Lebens mit Großvater erzählt, von Torten, Angelnachmittagen und geschenkten Fünfkronenstücken geschwärmt. Aber Ulf hat auch die rettende Idee, wie Berra ganz schnell zu einem Opa kommen kann....
Wie ungerecht das Leben sein kann! Der siebenjährige Berra bekommt es deutlich zu spüren. Sein Freund Ulf unterbricht ihr gemeinsames Spiel, springt von der Wippe und läuft nach Hause, weil er zum Geburtstagskaffee bei seinem Großvater eingeladen ist. Berra ist ein Junge ohne Opa. Ulf hat von den Vorzügen eines Lebens mit Großvater erzählt, von Torten, Angelnachmittagen und geschenkten Fünfkronenstücken geschwärmt. Aber Ulf hat auch die rettende Idee, wie Berra ganz schnell zu einem Opa kommen kann. Im Altersheim gibt es doch genügend alte Männer. Dem „Auserwählten", der einsam in seinem Zimmer sitzt, müssen die beiden Jungen natürlich ein wenig auf die Sprünge helfen, damit er weiß, wie ein Großvater sich zu benehmen hat. Gleichwohl einfühlsam, stimmen sie ihre und seine Wünsche aufeinander ab, nehmen auch Rücksicht auf seine Gebrechen mit daraus folgenden Grenzen und verleben wunderbare Nachmittage. In einer Zeit, in der mancherorts Patenschaften zwischen alten Menschen und Kindern organisiert werden, wirkt dieses Buch wie ein Traum. In ihm entwickelt sich menschliches Miteinander über Generationen hinweg. Eines Tages ist der alte Mann gestorben. Die Bestattungswagen stehen gleich neben dem Altersheim... Im Nicht-Verschweigen der Realitäten ergänzen sich Wort und Bild der Geschichte. Die Illustrationen unterstreichen die liebenswerte und gleichzeitig unverschämt-direkte Haltung der Kinder sowie das kindliche Glück eines alten Mannes. Vielfältige Bildgestaltungen und Perspektivwechsel leiten die Betrachter behutsam durch die Handlungs- und Gefühlsebene der Geschichte. Die sympatisch-unverdorbene Respektlosigkeit gipfelt in Berras musikalischem Beitrag zur Begräbnisfeier. Stolz pfeift er das Lied, das der alte Mann in Erinnerung an seine Frau Johanna gepfiffen hat.
Personen
© Foto: Bengt Wanselius
© privat
geboren 1939 in Stockholm, wuchs in Schweden und Deutschland auf. Nach einem Grafikstudium arbeitete sie zunächst als Buchillustratorin bevor das Übersetzen von Literatur für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu ihrem Hauptberuf wurde. Sie übersetzt vorwiegend aus dem Schwedischen, ebenso jedoch auch aus dem Norwegischen, Dänischen und Englischen. Zahlreiche ihrer Übersetzungen wurden mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, 1999 erhielt sie zudem den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr übersetzerisches Gesamtwerk.