Cover: Kriegszeiten 9783551786982

Kriegszeiten

Eine grafische Reportage über Soldaten, Politiker und Opfer in Afghanistan

David Schraven (Text),
Vincent Burmeister (Illustration)


Carlsen Verlag
ISBN: 978-3-551-78698-2
16,90 € (D)
Originalsprache: Deutsch
Nominierung 2013, Kategorie: Preis der Jugendjury
Ab 14 Jahren

Jurybegründung

Auf so ein Buch stößt man nicht alle Tage: Kriegszeiten ist eine dokumentarische Graphic Novel. Eindrucksvoller und nachdrücklicher als ein Sachbuch, bildgewaltiger und atmosphärisch dichter als eine TV-Dokumentation, zeigt es den Afghanistan-Einsatz der deutschen Bundeswehr in einem ganz neuen Licht. Vielleicht ist es kein schönes Buch. Aber das wird auch nicht die Absicht des Autors David Schraven gewesen sein. Vielmehr dokumentiert er nach aufwändiger...

Recherchearbeit das, was in den deutschen Medien viel zu selten thematisiert wird: den Krieg in Afghanistan. In Interviews, vertraulichen Unterlagen der Bundeswehr und alten Fernsehaufnahmen erzählt er von Kämpfen, den Schwierigkeiten der „Aufbauhilfe“ und dem Verhalten der deutschen Politiker. Die Nüchternheit der Reportage lässt den Leser die Problematik besser begreifen; es wird darauf verzichtet, belehrend aufklärerisch den Zeigefinger zu erheben. Klare Sätze und anschauliche Details prägen Schravens Sprache. Die Zeichnungen von Vincent Burmeister sind düster und dreifarbig. In Nahaufnahmen, Landschaftsansichten und schattenhaften Porträts fängt er die Stimmung zwischen Soldaten, Politikern und Warlords ein. Mit dem Buch lernt man verstehen, was in Afghanistan geschah und geschieht. Die erschreckendste Erkenntnis ist wohl, wie wenig man von all dem in Deutschland mitbekommt. Kriegszeiten weckt auf und stimmt nachdenklich. Nach dem Lesen bleibt das Gefühl zurück, von Politik und Medien für dumm verkauft worden zu sein.

Auf so ein Buch stößt man nicht alle Tage: Kriegszeiten ist eine dokumentarische Graphic Novel. Eindrucksvoller und nachdrücklicher als ein Sachbuch, bildgewaltiger und atmosphärisch dichter als eine TV-Dokumentation, zeigt es den Afghanistan-Einsatz der deutschen Bundeswehr in einem ganz neuen Licht. Vielleicht ist es kein schönes Buch. Aber das wird auch nicht die Absicht des Autors David Schraven gewesen sein. Vielmehr dokumentiert er nach aufwändiger Recherchearbeit das, was in den deutschen Medien viel zu selten thematisiert wird: den Krieg in Afghanistan. In Interviews, vertraulichen Unterlagen der Bundeswehr und alten Fernsehaufnahmen erzählt er von Kämpfen, den Schwierigkeiten der „Aufbauhilfe“ und dem Verhalten der deutschen Politiker. Die Nüchternheit der Reportage lässt den Leser die Problematik besser begreifen; es wird darauf verzichtet, belehrend aufklärerisch den Zeigefinger zu erheben. Klare Sätze und anschauliche Details prägen Schravens Sprache. Die Zeichnungen von Vincent Burmeister sind düster und dreifarbig. In Nahaufnahmen, Landschaftsansichten und schattenhaften Porträts fängt er die Stimmung zwischen Soldaten, Politikern und Warlords ein. Mit dem Buch lernt man verstehen, was in Afghanistan geschah und geschieht. Die erschreckendste Erkenntnis ist wohl, wie wenig man von all dem in Deutschland mitbekommt. Kriegszeiten weckt auf und stimmt nachdenklich. Nach dem Lesen bleibt das Gefühl zurück, von Politik und Medien für dumm verkauft worden zu sein.

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Personen

Text
Jahrgang 1970, arbeitet seit Jahren als Journalist. Momentan leitet er das Ressort Recherche der WAZ-Mediengruppe in Essen. David Schraven lebt mit seiner Familie in Bottrop.
Illustration
1983 in Kiel geboren, verbrachte seine Lehrjahre im Comicstudio „Alligator Farm“ unter dem Chefpunker und Mentor Karl Nagel. Er wohnt und arbeitet in Hamburg.
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