Rosalie
Als mein Vater im Krieg war
Timothée de Fombelle (Text),
Isabelle Arsenault (Illustration),
Sabine Grebing (Übersetzung),
Tobias Scheffel (Übersetzung)
Jurybegründung
Während des ersten Weltkriegs in Frankreich muss Rosalies Mutter in einer Waffenfabrik arbeiten und allein für sie beide sorgen. Der Vater ist an der Front. So sitzt Rosalie tagsüber mit den größeren Kindern in der Schule, obwohl sie erst fünf ist. Die gelegentlichen Briefe des Vaters liest ihr die Mutter vor. Aber Rosalie spürt, dass die Mutter etwas verheimlicht. Das treibt sie an zu ihrer streng geheimen Mission: Lesenlernen. Mit großer Ernsthaftigkeit...
Tobias Scheffel und Sabine Grebing haben die eindrucksvolle Geschichte überzeugend ins Deutsche übertragen. Bereichert von Isabelle Arsenaults farblich stimmig akzentuierten Aquarell- und Tuschezeichnungen ist ein kleines Juwel entstanden. Der Text der Ich-Erzählung ist in diesem handlich quadratischen Format großzügig vor viel Weißraum platziert, ergänzt durch zarte Bildmomente. Dazwischen finden sich ganzseitig illustrierte Doppelseiten, welche die Empfindungen der Protagonisten fein austarieren. Im Gegensatz zu dem menschenverachtenden Krieg wird hier von einem Miteinander voller Güte erzählt. Das Buch gibt somit einfühlsam und zeitlos eine Ahnung davon, was das (nicht nur) im Krieg bedeuten kann.
Während des ersten Weltkriegs in Frankreich muss Rosalies Mutter in einer Waffenfabrik arbeiten und allein für sie beide sorgen. Der Vater ist an der Front. So sitzt Rosalie tagsüber mit den größeren Kindern in der Schule, obwohl sie erst fünf ist. Die gelegentlichen Briefe des Vaters liest ihr die Mutter vor. Aber Rosalie spürt, dass die Mutter etwas verheimlicht. Das treibt sie an zu ihrer streng geheimen Mission: Lesenlernen. Mit großer Ernsthaftigkeit erobert sie sich selbständig die Teilhabe an der für sie bisher verschlossenen Lebensrealität der Erwachsenen, die mit Schmerz, aber auch mit mehr Aufrichtigkeit verbunden ist.
Tobias Scheffel und Sabine Grebing haben die eindrucksvolle Geschichte überzeugend ins Deutsche übertragen. Bereichert von Isabelle Arsenaults farblich stimmig akzentuierten Aquarell- und Tuschezeichnungen ist ein kleines Juwel entstanden. Der Text der Ich-Erzählung ist in diesem handlich quadratischen Format großzügig vor viel Weißraum platziert, ergänzt durch zarte Bildmomente. Dazwischen finden sich ganzseitig illustrierte Doppelseiten, welche die Empfindungen der Protagonisten fein austarieren. Im Gegensatz zu dem menschenverachtenden Krieg wird hier von einem Miteinander voller Güte erzählt. Das Buch gibt somit einfühlsam und zeitlos eine Ahnung davon, was das (nicht nur) im Krieg bedeuten kann.
Personen
Catherine Helie
geboren 1973, lebt in Paris/Frankreich. Nach einem Literaturstudium unterrichtete er zunächst als Lehrer in Paris und Hanoi/Vietnam, bevor er begann, für das Theater zu schreiben und zu inszenieren.
© Dominique Lafond
geboren 1978 in Quebec/Kanada, zählt zu den renommiertesten Kinderbuchillustratorinnen Kanadas. Sie lebt mit ihrer Familie in Montreal.
© José Poblete
geboren 1964 in Frankfurt/Main, hat Romanistik und Geschichte studiert und übersetzt seit 1992 Bücher für Kinder und Erwachsene aus dem Französischen. Er lebt in Freiburg im Breisgau. 2011 erhielt er den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein übersetzerisches Gesamtwerk.
© Alain Schill
geboren 1966, hat Slawistik, Musikwissenschaft und Philosophie sowie Übersetzen studiert. Seit 2001 übersetzt sie aus dem Russischen, Französischen und Englischen. Sie lebt in den Vogesen.