Der Titel spielt auf Samuel Becketts Theaterstück
Warten auf Godot an, doch muss Oz, der Protagonist in Dave Cousins Roman, nicht vergebens auf Gonzo warten. So nennt der 15-Jährige das bis dato noch ungeborene Kind seiner zwei Jahre älteren Schwester Meg in Anlehnung an eine
Muppet Show-Figur. Oz ist frustriert, nachdem die Familie aus der Großstadt London in das ländliche Slowleigh gezogen ist und seine bisherigen Freunde weit entfernt sind. Mit den neuen
... Mitschülern kommt er nicht zurecht, zudem tappt er von einem Fettnäpfchen ins nächste. Über seine Einsamkeit und das Gefühl des Ausgeliefertseins helfen Oz nur die Musik seiner Lieblingsband Dead Frank und die Briefe an das Ungeborene hinweg.
Mit großer Komik und pointenreich erzählt der Autor davon, wie Oz seine Krise überwindet und neue Freunde findet. Auch durch die authentisch dargestellten, liebenswürdigen Figuren gelingt Dave Cousins ein überzeugender Roman in einem lockeren, jugendspezifischen Erzählton, der von Anne Brauner treffend übersetzt ist. In diesem werden überaus reflektiert Themen wie Teenagerschwangerschaft und Identitätsfindung aufgegriffen. Während die Eltern zu einer Abtreibung raten, ist es gerade Oz, der sich für das ungeborene Leben einsetzt und daran wächst. Ein großartig geschriebener Jugendroman, zu dem der Autor eigens den Dead Frank-Soundtrack von Oz‘ Lieblingsband komponiert hat.