Die Jugendjury - ein Modellprojekt der Leseförderung
2003 hat der Arbeitskreis für Jugendliteratur die Beteiligung Jugendlicher am Deutschen Jugendliteraturpreis maßgeblich erweitert: Er rief eine eigenständige Jugendjury ins Leben, die sich bundesweit aus sechs Leseclubs zusammensetzt. Jährlich sichten die Jugendlichen rund 250 Neuerscheinungen, erstellen selbst eine Nominierungsliste und vergeben ihren eigenen Preis. Dieser ist mit 10.000 Euro dotiert.
Die beteiligten Leseclubs sind mindestens zwei, mehrheitlich vier Jahre in der Jury aktiv. Entsprechend nachhaltig prägt diese Zeit die Jugendlichen und fördert sie in ihrer Entwicklung. Eine empirische Studie der Universität Bamberg (2013) ergab: In den Diskussionen mit Gleichgesinnten werden Wertungskriterien und literarisches Urteilsvermögen geschärft. Zugleich stärkt die Teilhabe an Entscheidungen das Selbstbewusstsein des Einzelnen. Nachweise für Lernerfahrungen im Bereich der literarästhetischen Produktion sind die Jurybegründungen und die Präsentationen bei den Buchmessen. Insbesondere aber ist die Arbeit in der Jury ein Gemeinschaftserlebnis, das den Jugendlichen Identifikation und Zugehörigkeit ermöglicht.
ZUR AKTUELLEN JUGENDJURY >>
Bei der Jugendjury mitmachen!
Leseclubs, die an Schulen, Bibliotheken, Buchhandlungen oder die freie Jugendarbeit angebunden sind, können sich für die Jugendjury bewerben. Eine Amtszeit dauert zwei Jahre. Voraussetzung für Neubewerber ist eine stabile Gruppe von mindestens zehn Jugendlichen, die schon über längere Zeit hinweg kontinuierlich mit Büchern arbeitet. Die Gruppenmitglieder sollten zwischen zwölf und 18 Jahren alt sein. Auf der Leipziger Buchmesse präsentieren die Jugendlichen ihre Nominierungen und geben auf der Frankfurter Buchmesse den "Preis der Jugendjury" bekannt. Dazwischen heißt es lesen, diskutieren und bewerten.
Ansprechpartnerin: Evi Nagler, Tel. (089) 45 80 80 82, E-Mail: nagler@jugendliteratur.org